Nach Einschätzung der Archäologen ist der neue Gräberfund, der direkt neben dem bereits 2009 in unmittelbarer Nähe ergrabenen Massengrab aus der Zeit des 30-jährigen Krieges mit 25 Skeletten entdeckt wurde, einzigartig. Das neu entdeckte Grab könne aus der Zeit des Nordischen Krieges im frühen 18. Jahrhundert stammen. Im Vergleich der charakteristischen christlichen Bestattung mit Blick gen Osten, erfolgte die Grablage hier in sämtlichen Richtungen außer der Nordlage. Durch die Analyse von Kurturresten wie Tonpfeifen- und Keramikfragmenten konnte das Grab mit den zehn Skeletten auf das 17. Jahrhundert datiert werden. Seine Lage auf dem historischen Befestigungsring läßt Rückschlüsse auf ein eventuelles Massengrab für Soldaten oder für an einer Seuche Verstorbene zu.
Der Befestigungsring um Stralsund wurde im späten Mittelalter gegründet und bis ins 19. Jahrhundert immer weiter verstärkt. Während des Dreißigjährigen Krieges war die wegen ihrer strategisch wichtigen Lage militärisch bedeutsame Stadt stark umkämpft. 1628 belagerte Wallenstein mit seinen kaiserlichen Truppen Stralsund, deren Einnahme ihm nicht gelang. Im Juli 1628 zog er seine Truppen fruchtlos zurück.
Quelle: Ostseezeitung
Festungswall bei Grabungen am Frankenhof freigelegt