Sidi Bou Said, 20 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Tunis gelegen, gilt als das schönste Dorf des Landes. Es liegt über dem Meer am karthagischen Felsen. Wo früher die Karthager über Jahrhunderte den Römern und Griechen Paroli boten, fühlt sich der heutige Tourist eher wie in einem Werbespot für das angenehme mediterrane Klima. Baron Rodolphe d'Erlanger, französischer Bankierssohn deutschen Ursprungs kam 1912 in den Ort und verliebte sin in ihn. Auf seine Anregung hin wurde die Stadt unter Denkmalschutz gestellt, und noch immer ist der maurische Baustil der weißen, würfelförmigen Häuser mit den blauen Holzerkern, Fenstergittern und Nageltüren obligatorisch.
Wer durch das weiß-blaue Dorf am Meer schlendert, spürt nach kurzer Zeit, wie begeistert Paul Klee und August Macke gewesen sein müssen, als sie 1914 diesen Ort erreichten. Die bekannten Maler fanden dort nämlich das richtige Licht und die für ihre Zwecke perfekten Farben vor. August Mackes „Blick auf eine Moschee“ reflektiert die Eindrücke des expressionistischen Künstlers vom „Café des Nattes“, welches noch immer existiert.
Weiter lesen: welt.de/reise